Eigentlich wollte ich schon vor Tagen frisch und frei einen Post schreiben. Gedanken formten sich zu Sätzen. Aber leider nur in meinem Kopf. Auf dem Bildschirm gähnte Leere. Das, was ich schrieb, fühlte sich einfach nicht richtig an.
Die Perfektionistin in mir übte wilde Kritik. So ging das tagelang. Dann kam der innere Antreiber dazu: „Jetzt mach aber mal hin! Es warten noch mehr Aufgaben auf dich!“ So langsam baute sich eine dunkle Wolke in mir und um mich herum auf und es wurde immer dumpfer. Dann fing ich an meine Umwelt zu kritisieren: „Ständig werde ich gestört, immer kommt mir irgendwas dazwischen!“ Ich fühlte mich gefangen und verkrampfte immer mehr. Und für meine lieben Mitmenschen war das wirklich kein Vergnügen.
Als ich dann von den Schuldzuweisungen nach außen abließ, kamen die Glaubenssätze: „Ich schaffe das nie. Ich bin zu dumm und das wird alles nix.“
Als ich heute morgen endlich den Kampf gegen diese riesige dunkle Wolke aufgab, mich ihr hingab, ließ der Krampf nach. Dafür wurde mir flau im Magen. Ich fühlte Ohnmacht. Das war erstmal gar nicht angenehm. Aber dann, so langsam verzog sich die Wolke und es wurde wieder klarer in mir. Erst dann fing ich an zu begreifen, was da vor sich ging. Ich hatte mich massiv unter Druck gesetzt, wollte alles richtig machen. Und als mir dieses Pseudo-richtig-Machen nicht gelang, hätte ich am liebsten alles hingeschmissen und wäre fortgerannt.
Während des Morgenspaziergangs mit den Hunden konnte ich endlich meiner kritischen Perfektionistin und dem Antreiber in die Augen schauen. Ich forderte meine Macht zurück und verwies sie auf ihren Platz. „Wer ist denn hier die Schöpferin, bitteschön!“ Und jetzt sitze ich hier vor meinem Bildschirm, meine Finger hüpfen über die Tastatur und auf dem Bildschirm bilden sich Wörter zu Sätzen.
Geben wir den inneren Stimmen, z.B. dem Antreiber, oder der Perfektionistin die Macht, baut sich ein immenser Druck auf. Der Körper verkrampft. Die Gedanken verschränken sich. Die Gefühle fahren Achterbahn. Werden die Urteile, Überzeugungen und Glaubenssätze größer und größer verlieren wir uns selbst, folgen dem, was wir einst in der Vergangenheit übernommen haben und schlittern in die freudlose dunkle Wolke hinein.
Die gute Nachricht ist, wir können durch Bewusstwerdung und Erkenntnis den inneren Stimmen Einhalt gebieten, unsere Glaubenssätze und Überzeugungen erforschen und ändern und damit unser Leben in eine neue freudvolle Richtung lenken.









