Glaubenssätze & Überzeugungen

1. Dez. 2023 | Impulse, Sommer

Die unsichtbaren Wurzeln unserer Gedankenwelt

Nach meinem fünfmonatigen Aufenthalt in Deutschland war ich also wieder in meinem eigenen Garten auf der Insel. Voller Motivation begann ich die Erde meines kleinen Blumenbeets aufzulockern und das Unkraut zu jäten. Doch als ich mit meinen Händen und der kleinen Grabegabel in die Erde eintauchte, enthüllte sich mir ein beeindruckendes Wurzelnetzwerk, das wild unter der Erdoberfläche wuchs und sich durch das ganze Beet ausbreitete. Es gehörte dem Kakteengewächs „Drachenfrucht“, das sich an der Terrassenmauer hoch schlängelt. Jetzt verstand ich, warum die anderen Pflanzen etwas schwächlich aussahen. Ihnen wurde jegliche Chance genommen, sich kraftvoll zu entwickeln.

Während ich das kleine Beet bearbeitete, kamen mir Gedanken über Glaubenssätze und Überzeugungen, die sich im Laufe des Lebens entwickeln können, aber ganz und gar nicht förderlich sind. Im Gegenteil, ähnlich wie die Wurzeln im Gartenbeet, wuchern sie in unserer Gedankenwelt, strecken ihre Tentakel aus und nehmen den jungen, frischen Ideen und Visionen den Platz zum Gedeihen. Unentdeckt ziehen sie ihre Spuren und beeinflussen das Denken, sowie die Emotionen und Handlungen und prägen somit unser Leben und die Art, wie wir mit anderen interagieren.

Hier sind einige weit verbreitete Überzeugungen, die dir vielleicht bekannt vorkommen:

Ich bin nicht gut genug“

Menschen, die mit diesem Glaubenssatz leben, sind oft selbstkritisch, streben nach Perfektion und fühlen sich häufig als Versager. Das kann zu einer anhaltenden Unzufriedenheit mit sich selbst führen und das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. Menschen mit dieser inneren Überzeugung von sich selbst, setzen sich möglicherweise stark unter Druck und stürzen sich in große Anstrengungen, um Anerkennung zu erlangen, sind jedoch nie wirklich zufrieden.

Ich muss es allen recht machen“

Dieser Glaubenssatz führt oft zu übermäßiger Anpassung, der Angst vor Ablehnung und dem ständigen Bedürfnis, es anderen recht zu machen, selbst auf eigene Kosten. Dies kann zu einem Verlust der eigenen Identität, extremen Stress und Unzufriedenheit führen. Menschen, die diesen Glaubenssatz verinnerlicht haben, vernachlässigen oft ihre eigenen Bedürfnisse und setzen die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen.

Ich bin es nicht wert“

Dieser Glaubenssatz ist eine der häufigsten Ursachen für Selbstzweifel, mangelndem Selbstvertrauen und einem Gefühl der Unzulänglichkeit. Menschen, die negativ über sich selbst denken, neigen dazu, sich in zwischenmenschlichen Beziehungen unterwürfig zu verhalten, sich selbst zu sabotieren und destruktive Verhaltensweisen zu entwickeln. Dies kann zu Gefühlen von Angst, depressiven Stimmungen, Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen und mangelndem beruflichen Erfolg führen.

Das Leben ist hart und ungerecht“

Dieser Glaubenssatz drückt oft eine pessimistische Grundhaltung aus, die dazu führt, dass man sich auf negative Ereignisse und Schwierigkeiten fokussiert. Daraus kann eine anhaltend negative Einstellung gegenüber Herausforderungen und neuen Situationen entstehen. Menschen, die diesen Glaubenssatz in sich verankert haben, neigen dazu, Chancen nicht zu erkennen und sich in einem Gefühl der Ohnmacht zu verlieren. Die Auswirkungen zeigen sich in Unzufriedenheit und Schuldzuweisungen, Resignation, mangelnder Motivation und einem eingeschränktem Blick auf Lösungen und Möglichkeiten.

Ich bin machtlos“

Dieser Glaubenssatz äußert sich durch das Gefühl, keine Kontrolle über sein Leben oder über bestimmte Umstände zu haben. Dies kann zu Passivität, Resignation und einem Mangel an Eigenverantwortung führen. Menschen mit dieser Überzeugung neigen dazu, sich hilflos zu fühlen und in die Rolle des Opfers zu schlüpfen, anstatt aktiv Veränderungen anzustreben.

Ich darf keine Fehler machen“

Dieser Glaubenssatz findet seinen Ausdruck durch übermäßigen Perfektionismus und die Furcht vor Fehlern. Diese Einstellung kann Selbstzweifel, Angst vor Misserfolg und einen enormen Druck verursachen. Menschen, die diesen Glaubenssatz in sich verfestigt haben, setzen oft unrealistisch hohe Standards für sich selbst und erleben dadurch beträchtlichen Stress.

Während ich mich damit beschäftigte, einen meiner Glaubenssätze zu identifizieren und ins Positive zu wandeln, entfernte ich immer mehr das Wurzelwerk der Drachenfrucht aus der Erde. In meinen Gedanken stellte ich mir vor, wie ich diesen Glaubenssatz genauso aus meiner inneren Welt herauszog, wie ich die Wurzeln entfernte. Als die Erde schließlich frei von Wurzelwerk und Unkraut war, fühlte auch ich mich befreit und bereit für neue Glaubenssätze, die mich unterstützen und mein Wirken fördern.

Negative Glaubenssätze schränken uns ein und beeinträchtigen unser Glück. Sie hindern uns daran, unser authentisches Selbst zu leben und das Leben zu genießen. Sie halten uns von unseren Zielen und Träumen ab und trennen uns von unserer inneren Weisheit.

Wenn wir jedoch negative Glaubenssätze verändern und ins Positive wandeln, können wir uns befreien, glücklicher sein, unsere Natürlichkeit entfalten und unsere Visionen verwirklichen. Wir können uns mit unserer inneren Weisheit verbinden und ein Leben in Freude führen.

Negative Glaubenssätze können durch bewusstes Umdenken und gezielte Arbeit an der eigenen Einstellung in positive umgewandelt werden. Hier sind einige Schritte, die dabei helfen können:

  • Bewusstsein schaffen: Identifiziere und benenne die negativen Glaubenssätze, die in deinem Denken präsent sind.
  • Hinterfrage die Glaubenssätze: Untersuche, woher diese Überzeugungen stammen und ob sie wirklich der Realität entsprechen.
  • Suche nach Gegenbeweisen: Finde Beispiele und Erfahrungen, die diese negativen Glaubenssätze widerlegen.
  • Formuliere positive Glaubenssätze: Erstelle alternative, positive Aussagen, die dir wirklich entprechen.
  • Affirmationen nutzen: Wiederhole diese positiven Glaubenssätze regelmäßig, um sie zu festigen und das Unterbewusstsein positiv zu beeinflussen.
  • Hineinfühlen und Einstimmen: Es ist von großer Bedeutung, sich auch emotional auf die positiven Glaubenssätze einzustimmen. Emotionen haben eine tiefe Verbindung zu unseren Überzeugungen. Indem wir positive Glaubenssätze wiederholt betrachten und sie mit positiven Emotionen verknüpfen, verstärken wir ihre Wirkung. Es ist wichtig, diese positiven Glaubenssätze nicht nur intellektuell zu akzeptieren, sondern sie auch emotional zu verinnerlichen. Auf diese Weise können wir ihre transformative Kraft in unserem Leben vollständig nutzen. Durch bewusstes Fühlen und Verkörpern der positiven Glaubenssätze können wir ein tieferes Maß an Selbstakzeptanz, Freude und Frieden in unser Leben ziehen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude bei der Wandlung deiner Glaubenssätze!

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