In unserer modernen Welt, die von unablässigem Treiben und konstanter Anspannung geprägt ist, kann es leicht passieren, dass wir in einen Zustand von Stress geraten. Die ständige Hetze, die hohen Erwartungen und die fortwährende Erreichbarkeit durch Technologie können uns bis an unsere Grenzen bringen.
Wir eilen von einem Termin zum nächsten, jonglieren mit den Anforderungen des Alltags und versuchen allen Verpflichtungen gerecht zu werden. Es scheint, als gäbe es immer mehr zu tun. Vielleicht kennst du diesen Gedanken: „Wenn ich dies und das erledigt habe, gönne ich mir Ruhe, dann …“ Aber sobald diese Aufgaben erledigt sind, warten bereits die nächsten Herausforderungen.
Zusätzlich kämpfen wir mit dem inneren Perfektionisten, der stets danach strebt, alles makellos zu erledigen und nie wirklich zufrieden ist.
Abends versuchen wir zur Ruhe zu kommen und abzuschalten, indem wir uns vielleicht vor den Fernseher setzen und uns berieseln lassen. Doch nach den Abendnachrichten und einer spannenden Serie ist an einen erholsamen Schlaf kaum zu denken. Und am nächsten Morgen beginnt der Kreislauf dann von Neuem.
Es fühlt sich an, als wären wir in einer Endlosschleife gefangen, immer darauf bedacht, den nächsten Tag zu bewältigen, ohne eine Chance auf ein Entkommen.
Wir sehnen uns nach Ruhe, aber wir finden sie nicht. Auch die Freude scheint uns irgendwie abhanden gekommen zu sein.
Ständig stehen wir unter Stress, der uns körperlich und seelisch belastet. Wir fühlen uns nervös, gereizt oder erschöpft.
Hält der Stress länger an, kann er sogar zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten, Depressionen oder Angststörungen führen.
Darüber hinaus kann Stress auch unsere Leistungsfähigkeit und Produktivität beeinträchtigen. Wenn wir ständig unter Druck stehen, fällt es uns schwerer, klare Entscheidungen zu treffen oder uns auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Dies kann dazu führen, dass wir uns überfordert fühlen und schließlich in den Teufelskreis des Überlebensmodus geraten.
In diesem Zustand finden wir auch kaum Gelegenheit, wertvolle Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen und vernachlässigen die Beziehungen zu unseren Familienmitgliedern und Freunden. Der Überlebensmodus lässt wenig Raum, um die kostbaren Momente mit unseren Liebsten wahrhaftig zu genießen. Obwohl wir körperlich anwesend sind, kreisen unsere Gedanken doch stets um die Aufgaben, die noch anstehen. Dies führt nicht nur zu einer Entfremdung von unseren engsten Beziehungen, sondern kann auch zu einem Gefühl der Isolation und Einsamkeit führen, da wir uns inmitten des Überlebenskampfes oft allein gelassen fühlen.
Wir fühlen uns unzufrieden, ängstlich oder leer. Wir haben keine klare Vorstellung davon, wer wir wirklich sind, was wir wollen und wohin wir gehen. Wir sind gefangen in alten Mustern, die uns schon lange nicht mehr dienen und haben das Gefühl, dass uns etwas Wesentliches fehlt, ja, dass wir gar nicht wirklich leben, sondern gelebt werden und einfach nur existieren. Erschöpfung und Burnout sind vorprogrammiert.
Die Frage, ob das Leben mehr zu bieten hat als Hektik und Stress, drängt sich im Überlebensmodus kaum auf. Dabei wäre sie ein Schritt, um aus dieser negativen Spirale des Überlebens auszubrechen.
Es liegt an uns, durch Selbstreflexion, bewusste Entscheidungen und Erforschung der unbewussten Prozesse aus dieser Spirale auszubrechen und einen Weg zu finden, der uns zu Wachstum, Resilienz und innerem Frieden führt.
Stehst du unter Stress und bist in dieser negativen Spirale des Überlebens gefangen und möchtest da raus, hab ich gute Nachrichten für dich.
Es gibt einen Weg, der vom bloßen Überleben zum Erleben führt. Ein Weg, der es dir ermöglicht, dein Leben selbstbestimmt zu gestalten, statt dich von Lebensängsten bestimmen zu lassen. Ein Weg, der dir hilft, dem Überlebensmodus auf die Schliche zu kommen, dich neu zu finden und deine Potentiale zu entfalten. Ein Weg, der dir Freude, Sinn und Erfüllung bringt.
Wie könnte dieser Weg nun aussehen?
Die eigene Überlebensstrategie zu erkennen, ist der erste Schritt
Überlebensstrategien sind Verhaltensweisen, die du entwickelt hast, um mit schwierigen Situationen oder Gefühlen umzugehen. Diese Verhaltensweisen sind ein Produkt unserer neurobiologischen Ausstattung, die es uns ermöglicht, auf herausfordernde, gefährliche Situationen zu reagieren.
Diese Strategien können sowohl bewusst als auch unbewusst sein und sind oft das Ergebnis einer Kombination aus individuellen Erfahrungen, genetischer Veranlagung und erlernten Verhaltensweisen.
Wahrscheinlich haben sie dir sogar in der Vergangenheit geholfen, aber für dein jetziges Leben sind sie weder angemessen noch nützlich. Im Gegenteil, sie hindern dich daran, dein wahres Selbst zum Ausdruck zu bringen und das Leben wirklich zu erleben.
Hier ein paar Beispiele für Überlebensstrategien, die uns in der negativen Spirale halten:
Fight or Flight (Kampf oder Flucht) ist eine instinktive Reaktion des Körpers auf Stress. In bedrohlichen Situationen mobilisiert der Körper Energie, um entweder gegen die Bedrohung zu kämpfen oder vor ihr zu fliehen. Dieser Mechanismus ist in akuten Bedrohungen äußerst hilfreich, ja sogar lebensnotwendig, kann jedoch in alltäglichen Situationen mehr schaden als nützen.
In der Vermeidung tendieren wir dazu, stressige Situationen zu meiden, indem wir sie ignorieren oder ihnen aus dem Weg gehen. Dies mag kurzfristig Erleichterung bieten, führt jedoch oft dazu, dass die Probleme, die wir umgehen, sich ansammeln und langfristig sogar noch stressiger werden.
Manche Menschen greifen auf Ablenkungstechniken zurück, wie zum Beispiel übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum, übermäßiges Essen, exzessives Spielen, Fernsehen oder Internetnutzung, um vorübergehend dem Stress zu entkommen und sich Erleichterung zu verschaffen. Jedoch können solche Verhaltensweisen ernsthafte negative Konsequenzen nach sich ziehen.
Um neue Erlebnisräume zu öffnen und dein Erleben zu gestalten, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Welche Aspekte meines Selbst habe ich möglicherweise vernachlässigt oder unterdrückt, die jenseits meiner täglichen Routinen liegen?
- Was will ich denken, fühlen, spüren in einem erfüllenden Erleben?
- Was will ich wirklich, was sind meine Bedürfnisse, Werte, Ziele und Träume?
- Habe ich eine Vision, was ist meine Berufung?
- Wie kann ich mein Leben so gestalten, dass es meinem wahren Selbst entspricht und mir Freude, Sinn und Erfüllung bringt?
Um dir in diesem Prozess zu helfen, kannst du verschiedene Methoden nutzen, wie zum Beispiel:
- Achtsameit ist eine der Schlüsselkomponenten dieser Wandlung. Indem wir immer wieder im gegenwärtigen Moment präsent sind, können wir die Schönheit des Lebens in all ihren Facetten erkennen. Achtsamkeit hilft uns, unsere Gedanken, Emotionen und Handlungen bewusst zu lenken und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unserer Umgebung aufzubauen. Oft sind es kleine Freuden, die das Leben lebenswert machen. Sei es ein warmer Tee an einem kalten Tag, das Lächeln eines uns zugewandten Menschen, unser geliebtes Haustier … Achtsamkeit ermöglicht es uns, nicht nur die Schönheit des Lebens zu sehen, sondern auch die Vielfalt der Gerüche, Geräusche, Geschmäcker und Texturen, die es zu bieten hat, wertzuschätzen.
- Selbstreflexion. Durch das Erkunden unserer inneren Welt und unserer Muster können wir unsere Werte, Ziele und Überzeugungen klarer verstehen. Dies ermöglicht es uns, bewusstere Entscheidungen zu treffen und ein Leben zu führen, das im Einklang mit unseren wahren Bedürfnissen steht.
- Spaziergänge in der Natur. Die Natur ist ein wahrer Lehrmeister, um zu unserer eigenen Natürlichkeit zu kommen.
- Meditation. Geführte Meditationen eignen sich hervorragend, die innere Absicht zu stärken, die Gedanken darauf auszurichten, sie zu fühlen und im Körper zu spüren.
- Kreativität, um die Phantasie anzuregen und die Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.
- Spiritualität, um die Verbindung zu sich selbst, zu anderen und zu Gott zu vertiefen.
- Der Austausch von Gedanken und Gefühlen mit Freunden, Familie oder anderen Vertrauenspersonen kann helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und tut einfach gut.
- Selbstfürsorge. Sich einfach mal eine Auszeit zu nehmen, faul sein und die eigenen Bedürfnisse erfüllen.









